Den Nockpunkt richtig setzen
Um beim Bogenschießen einen gleichbleibenden Schussablauf sowie eine konstante Präzision zu ermöglichen, verwendet man einen Nockpunkt an der Sehne. Sowohl der Händler als auch der Bogenschütze selbst kann den Nockpunkt setzen.
Was ist ein Nockpunkt?
Ein Nockpunkt ist eine Markierung an der Bogensehne, welche es dem Schützen ermöglicht, den Pfeil bei jedem Schuss an der gleichen Stelle in der Bogensehne einzunocken.
Er ist so an der Sehne angebracht, dass der Pfeil einen 90 Grad Winkel zum Bogen einnimmt und dadurch bei jedem Schuss gerade verschossen wird. Der Pfeil wird unterhalb des Punktes eingenockt, bei Compoundbögen, welche mit einem Release abgeschossen werden, wird der Pfeil in der Mitte eingenockt, sodass das Release direkt in Verlängerung des Pfeiles eingehängt wird.
Ohne eine solche Markierung würde der Pfeil bei jedem Schuss etwas anders an der Sehne befestigt werden, sodass kein Schuss dem anderen gleicht und die Präzision sowie das Trefferbild schlechter wird. Der Nockpunkt hilft dem Bogenschützen also, den Pfeil bei jedem Schuss auf einen optimalen Pfeilflug vorzubereiten und eine saubere Schusstechnik zu erlernen.
Einen Bogen mit gesetztem Nockpunkt kaufen?
Viele Händler bieten die Möglichkeit an, den gewählten Bogen mit einem bereits gesetzten Nockpunkt auszuliefern. Das ist oftmals die beste Variante, da sie sowohl das Wissen und die Erfahrung als auch das Werkzeug dazu haben.
Einen oder zwei Nockpunkte setzen?
Die Entscheidung, ob man einen oder zwei Punkte setzt, liegt ganz beim Schützen selbst. Oftmals wird nur eine Markierung gesetzt, da es dann einfacher und zumeist auch intuitiver ist, den Pfeil richtig einzunocken. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Schütze verschiedene Pfeile mit verschiedenen Durchmessern verwendet. Man müsste dann also die Distanz zwischen den zwei Punkten so wählen, dass der dickere Pfeilnock noch dazwischen passt, dünnere Pfeile sollten dann wieder am oberen Punkt angelegt werden. Wie man sieht, bringt es eher Nachteile, zwei Punkte statt einem zu verwenden, jedoch hängt das ganz vom Schützen und dessen Vorlieben ab.
Nockpunkt selber setzen?
Natürlich kann man sich den Nockpunkt auch selbst setzen oder von einem Freund setzen lassen. Dazu benötigt man etwas Zubehör:
- Nockpunkt (in richtiger Größe)
- Sehnenmaßstab
- Nockpunktzange (mit Nockpunktöffner)
- (Pfeilauflage)
Eine ausführliche Anleitung, wie die Markierung richtig gesetzt wird, gibt es im folgenden Video und als Beschreibung im Text.
Größe des Nockpunktes bzw. der Sehne ermitteln
Als allererstes sollte man die Dicke der Sehne und gegebenenfalls der Mittelwicklung ermitteln, um die richtige Nockpunktgröße festzustellen.
Standhöhe überprüfen
Nachdem die Größe ermittelt und das passende Material zur Verfügung steht, sollte die Standhöhe der Sehne mit dem Sehnenmaßstab überprüft und gegebenenfalls richtig eingestellt werden.
Position des Nockpunktes ermitteln
Die Position bzw. die Höhe des Punktes hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Bogenart, der Art der Pfeilauflage sowie dem Durchmesser des Pfeiles bzw. dessen Nocks. Ohne Pfeilauflage sollte der Nockpunkt deutlich höher gesetzt werden, damit die Befiederung des Pfeiles den Bogen sauber verlassen kann. Mit dem Sehnenmaßstab kann nun die richtige Position für den zu setzenden Punkt ermittelt werden. Er wird dazu in die Sehne eingehängt und locker auf die Pfeilauflage aufgelegt. In Abhängigkeit der Pfeildicke und der anderen erwähnten Faktoren wird nun die richtige Position bestimmt.
Nockpunkt mit Zange setzen
Wurde die richtige Position ermittelt, kann nun die neue Markierung mit der Nockpunktzange gesetzt werden. Empfehlenswert ist die Wahl einer Zange mit integriertem Nockpunktöffner, um einen falsch gesetzten Punkt korrigieren zu können ohne dabei die Sehne oder die Markierung selbst zu beschädigen.